Ein Blog ist eine Art von Content Management System (CMS), mit dem man sehr leicht kurze Artikel, sogenannte Posts, veröffentlichen kann. Blogsoftware bietet eine Vielfalt sozialer Funktionen. Zum Beispiel Kommentare, Blogrolls, Trackbacks und Subscriptions (Abonnements), die für Marketingzwecke ideal sind. Blogs sind eine ausgezeichnete Drehscheibe für Social Media-Marketingaktivitäten, da sie mit fast allen anderen Tools und Plattformen integriert werden können.
Blogs, auch Weblogs genannt, gibt es im Prinzip schon seit 1994. Justin Hall, ein Student am Swarthmore College, schrieb Mitte der neunziger Jahre eines der ersten damals noch so genannten „Webtagebücher“ über Videospiele und Gaming-Conventions. Anfangs waren diese Tagebücher nichts anderes als Teile regulärer Sites, die regelmäßig per Hand in HTML aktualisiert wurden. Dass man dazu technisches Wissen benötigte, hielt den durchschnittlichen Webuser davon ab, Webtagebücher zu schreiben.
Im Dezember 1997 wurde aus der Kombination der Wörter Web und Log das Wort „Weblog“ kreiert und schließlich einfach durch Blog abgekürzt. Bis 1999 war Blogging kein großes Thema. Den Aufschwung des Trends starteten die Services LiveJournal und Blogger, letzterer von Evan Williams der später auch Twitter ins Leben rief (Twitter ist eine Plattform für sogenanntes Micro-Blogging). User konnten sich auf den Sites registrieren und gratis ihr eigenes Blog launchen, ohne dass es dazu technischer Kenntnisse bedurft hätte.
2003 wurde das erfolgreiche Weblog-Publishing-System Typepad herausgebracht, das später von dem kalifornischen Unternehmen SixApart abgekauft wurde, welches wiederum ein weiteres Blog-Publishing-System für Unternehmen namens Movable Type launchte. Auf Moveable Type-Entwicklungen geht die Trackback-Funktion zurück, die anfangs für die Vernetzung der Blogosphäre eine Rolle gespielt hat. 2005 folgte WordPress mit kostenlosen Open Source-Systemen.
In Deutschland etablierten sich Blogs mit etwa fünfjähriger Verzögerung gegenüber den USA verstärkt ab ca. 2002. Während Blogs beispielsweise in Frankreich mit Begeisterung aufgenommen wurden, herrschte in Deutschland noch lange Zeit Skepsis vor. Seriosität und Kontrollierbarkeit waren für Medien und Unternehmen schwierige Themen. Diese Einstellung hat sich gewandelt: Viele Unternehmen und Medienmarken betreiben mittlerweile Weblogs neben ihren etablierten Websites. Für den durchschnittlichen Webuser ist der Unterschied zwischen einem Blog und einer Website häufig nicht mehr direkt erkennbar und kaum relevant, zumal Kommentierungsfunktionen inzwischen von der breiten Masse der Besucher auf allen Plattformen erwartet werden.
Quelle: Dan Zarella